Die an der Planung beteiligten Städte Nürnberg und Stein, der Landkreis Fürth und das Staatliche Bauamt Nürnberg verständigten sich darauf, wie von Zirndorf bis zur Stadtgrenze Nürnberg/Fürth die Radschnell- und Fußwegverbindung auf der Bahntrasse konkret gestaltet werden soll. Dabei wurden auch die Anregungen der Beteiligten und von Umweltverbänden berücksichtigt um sparsam mit den Flächen umzugehen. Im Herbst sind öffentliche Bürgerinformationen geplant.
Die Beteiligten kamen in einem gemeinsamen Termin Ende Mai 2022 überein, dass in dem vom Staatlichen Bauamt Nürnberg betreuten Abschnitt im Landkreis Fürth ein abgestufter Querschnitt zugrunde gelegt werden soll. „Damit werden das ungestörte, schnelle Radfahren ermöglicht und gleichzeitig die Bedürfnisse des Fußverkehrs und der Umwelt berücksichtigt“, so Landrat Matthias Dießl.
Der vom Staatlichen Bauamt Nürnberg betreute Abschnitt ist rund 4,7 km lang. Die jetzt vorgestellte konkretisierte Planung sieht auf rd. 40 % einen getrennten Geh- und Radweg mit einer Breite von 4m Radweg und 2,5 m Gehweg (außerorts 2 m) vor. Weitere rd. 40 % werden nun als reiner Radweg mit einer Breite von 4 m und rd. 10 % als gemeinsamen Geh- und Radweg in einer Breite von 5 m ausgebildet. Im Bereich des Bibertbades in Zirndorf werden ca. 10 % als Fahrradstraße ausgebildet. Die flächenverbrauchsintensive Querschnittsausbildung als getrennter Geh- und Radweg auf ganzer Länge mit einer Gesamtbreite von ursprünglich 6,5 m (4 m Radweg und 2,5 m Gehweg) – wie er noch der Machbarkeitsstudie von 2017 zugrunde lag – konnte somit gegenüber den bisherigen Planungen um mehr als die Hälfte reduziert werden. Möglich wurde dies durch die in der Zwischenzeit ebenfalls fortgeschrittenen Erkenntnisse, wie Radschnellwege in Ballungsräumen bei begrenztem Platzangebot und hohem Nutzungsdruck differenziert ausgestaltet werden können.
„Damit wird das Kernanliegen der Stadt Oberasbach berücksichtigt, den Flächenverbrauch zu reduzieren“, so Birgit Huber, 1. Bürgermeisterin von Oberasbach und weiter: „es ist schön zu sehen, wie Planung gestaltet werden kann, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten und ihr Ziel konsequent verfolgen. Bei dem Projekt liegt der Mehrwert in einer durchgängigen schnellen Anbindung bis an den Plärrer, schön dass alle Beteiligten zusammenarbeiten und Ihr Ziel konsequent verfolgen. Wir begrüßen, dass nicht nur die Planung voranschreitet, sondern auch die grundlegenden Rahmenbedingungen wie Finanzierung und zukünftiger Unterhalt zeitnah abgeklärt werden, sowie die ökologischen Belange im Fokus bleiben."
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König freut sich über den Projektfortschritt: „Mobilität muss intelligent vernetzt und umfassend gedacht werden. Wenn wir Pendlerverkehre umweltfreundlich gestalten wollen, brauchen wir – neben guten Angeboten im öffentlichen Nahverkehr – den Ausbau von attraktiven und sicheren Radschnellverbindungen, die auch die Belange des Fußverkehrs berücksichtigt.“
Auch innerhalb der Stadtgebiets Nürnberg gehen die Planungen am Gemeinschaftsprojekt weiter. „Für wichtige Teilstücke gibt es Projektfortschritte“, so Bau- und Planungsreferent Daniel F. Ulrich. Mit der U-Bahnverlängerung nach Gebersdorf wird die Rothenburger Straße überplant. Die Neue Rothenburger Straße im Abschnitt Tiefes Feld befindet sich aktuell in der Planfeststellung und im Rahmen des Städtebaulichen Wettbewerbs Sandäckerareal (ehemaliges Kohlenlager), das jüngst durchgeführt wurde, ist der Radschnellweg integraler Bestandteil. „Unser Anspruch ist, die Lücken jetzt planerisch zu schließen, um die Strecke für den Radverkehr attraktiv zu gestalten.“
Auf der Trasse der alten Bibertbahn in Gebersdorf zwischen künftiger U-Bahnendhaltestelle und Südwestpark bzw. der Stadt Stein liegt ein erster Vorentwurf für die Radschnellverbindung vor. Über die Felsenstraße führt die Trasse weiter nach Stein.
Die Projektbeteiligten wollen ab Herbst 2022 die Pläne der Öffentlichkeit vorstellen. Geplant sind zwei Veranstaltungen im Landkreis Fürth sowie in der Stadt Nürnberg.
Die Planung des Radschnellweges Nürnberg – Stein – Oberasbach –Zirndorf wird vom Bundesverkehrsministerium mit 1,8 Millionen Euro gefördert.
Gesamte Radschnellverbindung Nürnberg – Stein – Oberasbach – Zirndorf:
https://www.stban.bayern.de/strassenbau/projekte/B53S.ALSR0042.00.html
https://www.nuernberg.de/internet/verkehrsplanung/radschnellverbindung_nsoz.html