18.10.2022

Informationsveranstaltung zum Radschnellweg Nürnberg – Oberasbach – Zirndorf

Die Projektbeteiligten möchten in die weitere Planung gerne auch die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbinden. Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung informierte das Staatliche Bauamt am 18. Oktober 2022 alle Interessierten über den aktuellen Stand der Planungen in diesem Planungsabschnitt. 

Auf großes Interesse der Bevölkerung ist eine Informationsveranstaltung des Landkreises Fürth zum geplanten Radschnellweg Zirndorf - Oberasbach - Stein - Nürnberg gestoßen. Landrat Matthias Dießl sowie Experten des Landratsamtes und des Staatlichen Bauamtes Nürnberg informierten am Gymnasium Oberasbach über das Großprojekt, das schon in einigen Jahren fertiggestellt sein soll.

Auch der Baureferent der Stadt Nürnberg war vor Ort und stellte die Planungen für den Verlauf des Radschnellwegs im Stadtgebiet dar. Vor allem für Pendler, die mit dem Rad fahren, steht damit eine sichere und komfortable Strecke zur Verfügung - also die Zukunft der Mobilität. Oder wie Landrat Matthias Dießl sagte: „Es handelt sich um einen Meilenstein in Richtung Mobilitätswende.” Ende Juni 2022 haben alle Beteiligten des Projektes eine Fortführung der Planungen beschlossen. Und die befinden sich nun in vollem Gange.

Abschnitt im Landkreis

Konkret ging es um den rund 4,4 Kilometer langen Streckenabschnitt im Landkreis Fürth im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Bauamtes Nürnberg. Die Planung sieht aktuell auf circa 40 Prozent der Strecke einen getrennten Geh- und Radweg mit einer Breite von vier Metern für den Radweg und 2,5 Metern innerorts für den Gehweg vor. Weitere rund 40 Prozent werden als reiner Radweg mit einer Breite von vier Metern und etwa zehn Prozent als gemeinsamer Geh- und Radweg mit einer Breite von fünf Metern gebaut. Im Bereich des Bibertbades in Zirndorf wird der Radschnellweg als Fahrradstraße ausgebildet. „Wir als Landkreis Fürth haben uns das Ziel gesetzt, dass wir Mobilität verändern wollen”, betonte der Landrat. Das geschehe nach seinen Worten einerseits durch große Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und andererseits in der Attraktivitätssteigerung des Radfahrens. Und genau darauf ziele der geplante Radschnellweg ab. 

Freistaat und Bund beteiligen sich

Das Besondere: Der Freistaat Bayern wird sich erstmals an einer solchen Maßnahme finanziell beteiligen. Eine Förderzusage des Bundes über circa 1,85 Millionen Euro für die insgesamt anfallenden Planungsleistungen wurde erteilt. Das entspricht rund 75 Prozent der gesamten Planungskosten. „Eine Summe, für die man sonst an mancher Verbindungsstraße einen normalen Radweg bauen könnte”, veranschaulichte der Landrat. Insgesamt soll der Streckenabschnitt im Landkreis Fürth, für den das Staatliche Bauamt Nürnberg aktuell federführend zuständig ist, 16,6 Millionen Euro kosten.

Das Potenzial für den Radschnellweg bezeichnete Matthias Dießl als „sehr groß”. Mit dem Haupteinzugsgebiet Zirndorf, Oberasbach und Stein würden die Menschen in den drei großen Städten des Landkreises angesprochen. Besondere Attraktivität dürfte der Radschnellweg auch dadurch bekommen, dass er direkt zu der geplanten U-Bahn-Station in Gebersdorf führt. Die Potentialanalyse rechnet mit mindestens 2000 Radlern pro Tag auf dem geplanten Weg. Ein Teil des Weges wird auf der Trasse der ehemaligen Bibertbahn realisiert, wie Bauamtsleiter Andreas Eisgruber vom Staatlichen Bauamt ausführte. Die direkte und schnelle Führung auf der ehemaligen Bahntrasse und die Anbindung an den vorhandenen Bibertradweg hätten den Ausschlag für den Planungsvorschlag gegeben.

Varianten verworfen

Auch ein Ausbau der bestehenden Geh- und Radwege im Zuge der Ortsdurchfahrt der Rothenburger Straße auf Radschnellwegniveau oder die Wegnahme von Fahrspuren zugunsten von breiten Radfahrstreifen wurde diskutiert. Insbesondere aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse und der zu erwartenden Staus bei diesen Varianten, erschien eine Führung entlang der Rothenburger Straße als nicht zielführend, so Andreas Eisgruber. Mit Anatol Kiesel-Peiker war auch einer der verantwortlichen Planer vor Ort. Er ging konkret auf die Planungen ein. Das Umfeld der seit Jahrzehnten brachliegenden Bahntrasse wird sich durch den Radschnellweg entsprechend verändern. So ist im Bibertgrund zum Beispiel eine Unterführung geplant, Ampeln könnten den Radschnellweg sichern, alternativ werden Kreisverkehre geprüft. Wichtig dabei ist: Im Verlauf des Radschnellwegs sind aktuell höchstens zwei Ampeln gegenüber acht Ampeln im Bestand an der Rothenburger Straße vorgesehen.

Experten antworteten

Die Informationsveranstaltung diente auch dazu, Anregungen an die Planer weiterzugeben. Die Zuhörerinnen und Zuhörer interessierten sich vor allem für den genauen Streckenverlauf und die dort geplanten baulichen Maßnahmen. Vorgeschlagen wurde auch ein Tunnel an der Zirndorfer Straße. Auch zum Schutz der Natur wurden Fragen gestellt, auf die die Experten eingingen. Die vorgestellte Planung wurde von vielen Anwesenden sehr positiv aufgenommen. Die Planungen werden nun weiter konkretisiert und vorangetrieben. 

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